Tipps für den Klavierkauf

 

Gerade, wenn man sich als Anfänger dazu entschließt, Klavier lernen zu wollen, oder wenn der eigene Sohn oder die eigene Tochter dies möchte, wird die Frage akut: Wie kommen wir an ein brauchbares Klavier?

Die Anschaffung eines KLaviers stellt für die meisten Familien einen nicht unerheblichen Kostenfaktor dar. Daher stellt sich in diesem Zusammenhang häufig die Frage: Was mache ich, wenn ich ein Klavier kaufe und ich oder mein Kind nach kurzer Zeit die Lust am Klavierspielen verliere? Als Klavierlehrer wird man hier nicht selten um Rat gefragt. Vielen Familien ist nicht bekannt, dass fast alle Klavierhändler heute die Möglichkeit eines Mietkaufes anbieten. Man mietet sich in diesem Falle ein Klavier und hat in der Regel nach einem Jahr die Möglichkeit, das Klavier zu kaufen oder wieder zurückzugeben. Aus meinem Klavierunterricht kann ich sagen, dass man innerhalb eines Jahres bereits ein gutes Gefühl dafür bekommen kann, ob Klavierspielen Spaß macht, und ob man sein Klavier behalten möchte oder nicht.

Manche möchten gerne ein Klavier im Rahmen eines Privatkaufs ersteigern. Ich will nicht behaupten, dass man auf diese Weise nicht von Zeit zu Zeit ein Schnäppchen machen kann, man geht jedoch ein hohes Risiko ein. Ein Klavier ist ein Instrument, dass aus mehreren Tausend Einzelteilen besteht. Daher kann auch so einiges beim gebrauchten Instrument schadhaft sein. Wenn auch nur eine der 88 Tasten des Klaviers nicht funktioniert, lässt sich das Klavier im Grunde nicht mehr vernünftig spielen. Die meisten Probleme ergeben sich jedoch daraus, wenn sich das Klavier nicht mehr richtig stimmen lässt. Diese Dinge kann nur ein Klavierbauer beurteilen. Will man von privat ein Klavier kaufen, sollten man daher einen Klavierbauer zu Rate ziehen. Bedacht sein sollte jedoch, dass man den Klavierbauer auch dann entsprechend entlohnen muss, wenn er einem davon abrät, dass ins Auge gefasste Klavier zu kaufen. 

Eine häufig gestellte Frage geht dahin, ob es ein mechanisches Klavier sein muss, oder ob auch ein E-Piano für den Klavierunterricht ausreicht. Als Klavierlehrer möchte ich diesbezüglich nicht dogmatisch sein. Ich selbst spiele am liebsten auf mechanischen Klavieren. Denn der Klang eines mechanischen Klaviers ist, wenn es denn gut gestimmt ist, dem Klang des E-Pianos überlegen. Schließlich klingt das Klavier als ganzes Instrument und beim E-Piano klingen lediglich die Lautsprecher oder die Kopfhörer. Sollte man jedoch nicht die monetären Mittel für ein Klavier einsetzen wollen, ist es besser E-Piano zu spielen als gar nicht zu spielen. Wohnt man zur Miete, und hat man die Befürchtung, die Nachbarn durch das Klavierspielen zu sehr zu stressen, kann auch der Kauf eines E-Pianos geboten sein. E-Pianos müssen ferner nicht gestimmt werden, sind wartungsfrei und leicht zu transportieren.